top of page
Dienstag, 30.4.2024 | 19:30 h | ProgrammSchänke Bajszel (Emser Str. 8/9, Berlin-Neukölln)


Lisa Frey: „Verleugnet, verhöhnt, vergessen – zur mangelnden feministischen Solidarität in Folge des 7. Oktober.“


 

Der antisemitische Überfall der Hamas am 7. Oktober 2023 bedeutete eine Zäsur für jüdisches Leben weltweit. Teil dieser "genozidalen Botschaft" (E. Rolnik) waren systematisch eingesetzte Formen sexueller Gewalt und Folter, welche die Mehrheit der Opfer nicht überlebte. Trotz der massiven Form der geschlechtsspezifischen Gewalt blieb eine Solidarisierung in feministischen Kreisen in weiten Teilen aus. Bis heute wird die sexuelle Gewalt am 7. Oktober sowie in der Folge gegen israelische Geiseln in Gaza geleugnet - obwohl selbst UN Women inzwischen einen klaren Bericht hierzu vorgelegt hat. Die Verhöhnung der Betroffenen und das lange Schweigen bedeuten einen Verrat, der den Antisemitismus in feministischen Zusammenhängen auf bittere Weise verdeutlicht und der nicht unkommentiert bleiben soll.

Der Vortrag fasst die Ereignisse des 7. Oktober zusammen, dokumentiert beispielhaft Reaktionen feministischer Akteure und diskutiert die Bedeutung der ausbleibenden Solidarität unter Berücksichtigung einer antisemitisch bedingten Täter-Opfer-Umkehr.

Moderation: Miriam Mettler, Masiyot. e.V.

IMG-20240425-WA0014.jpg

Einlass gegen Spende. Der Erlös geht an die Association of Rape Crisis Centers in Israel (ARCCI)

Teil I: Mittwoch, 24.4.2024 | 19:00 h |                                              

                                         Teil II: Donnerstag, 16.5.2024 | 19:30 h |             

                                                                          ProgrammSchänke Bajszel (Emser Str. 8/9, Berlin-Neukölln)          

Der Genozid an den Armeniern - Hintergründe, Ablauf und Rezeption in der jüdischen Diaspora

Teil I, die erste Veranstaltung, fand am Gedenktag zum Genozid an den Armeniern statt; da Marianna Piruzyan  erkrankt war, gab es eine erfolgreiche Improvisation mit dem Film AGHET von Eric Friedler (2010). In Teil II wird ihr angekündigter Vortrag nachgeholt. Er dient als nunmehr vertiefende Einführung in die Thematik und soll einen umfassenden Einblick in den Genozid bieten, beginnend mit den Hintergründen und dem Ablauf. Dabei wird insbesondere die Rolle Deutschlands, die sexuelle Gewalt gegen armenische Frauen und die Leugnungspolitik der Türkei beleuchtet. Im zweiten Teil des Abends thematisiert Maria Kireenko die Rezeption des Genozids an den Armeniern in der jüdischen Diaspora, wobei diese sehr unterschiedlich ausfiel. Außerdem werden sowjetischen Quellen zum Genozid herangezogen und der Umgang mit der Erinnerung in der Sowjetunion analysiert. Anschließend bleibt Raum für Fragen. 

_edited.jpg

Marianna Piruzyan studiert Jura, sowie Politik- und Kommunikationswissenschaften an der Universität Greifswald. Seit Jahren engagiert sie sich intensiv in der Bildungsarbeit zum Genozid an den Armeniern. Sie war bereits ehrenamtlich als Consultant für die Armenian General Benevolent Union Germany tätig und hat kürzlich die Initiative "Armenian Agency of Germany" neu begründet.

 

Maria Kireenko ist Vorstandsmitglied von Masiyot - Bildung, Aufklärung, Kritik e.V. Sie studierte Geschichte und Soziologie (BA) mit den Schwerpunkten jüdische Geschichte und Migration, Erinnerungskultur und Politik in Osteuropa. Seit vielen Jahren ist sie in der politischen Bildungsarbeit gegen Antisemitismus aktiv. Derzeit lebt sie in Berlin, studiert Osteuropastudien (MA) und forscht zu den sowjetisch-israelischen Beziehungen.

Mittwoch, 14.2.2024 | 19:30 h | ProgrammSchänke Bajszel (Emser Str. 8/9, Berlin-Neukölln)

"Warum wurde ich weder Getreidehändler noch Playboy?" Von der 'Weizenlese' zur Kritischen Theorie - Felix Weil und das Institut für Sozialforschung

 

Felix Weil und George Grosz_Portofino_10

Felix José Weil (1898-1975) ist gemeinhin als Initiator des  Instituts für Sozialforschung, Mäzen, Freund berühmter Denker, vielleicht noch als Verleger bekannt; als Wissenschaftler wird er hingegen selten genannt. Dabei hat der in Argentinien als Sohn deutscher Juden geborene Weil während eines ereignisreichen Lebens auf drei Kontinenten ein wirtschafts- und politikwissenschaftliches Werk hinterlassen, das auf vielfältige Weise mit der Entwicklung der Kritischen Theorie verbunden ist. Alexander Valerius und Katrin Schuster gehen an diesem Abend Weils unterschiedlichen Spuren nach – entlang seiner bisher weitgehend unveröffentlichten Memoiren, die Schuster teilweise vertont hat. Valerius vergleicht die widerspruchsvolle späte ‚Erzählung‘  Weils mit seiner ‚tatsächlichen‘ Biographie – und stellt ihn dabei auch als kritischen Denker in finsteren Zeiten vor.

IMG-20240116-WA0010.jpg

Donnerstag, 11.1.2024 | 19:30 h | ProgrammSchänke Bajszel
(Emser Str. 8/9, Berlin-Neukölln)



Buchvorstellung
und
Gespräch

mit
dem Autor

IMG-20230912-WA0005.jpg

Donnerstag 09.11.2023 | 18:00 Uhr | Mussehlstraße 22 |  12101 Berlin-Tempelhof

Gedenken unter Verschluss.  

 

Erinnern an die Synagoge

des israelitischen Religionsvereins

Neutempelhof

Am 9.11.2023 um 18 Uhr wollen wir gemeinsam dem jüdischen Leben in Tempelhof und der Schändung der Synagoge des israelitischen Religionsvereins Neutempelhof in der Mussehlstraße 22, 12101 Berlin-Tempelhof gedenken. Die Synagogue und Thora-Rollen wurden in der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 geschändet. In diesem Haus befand sich auch eine Zweigstelle der Bibliothek der Jüdischen Gemeinde und der Jüdischen Winterhilfe.

Seit dem 9.11.1990 befindet sich im Hausflur der Mussehlstraße 22 eine Berliner Gedenktafel, leider ist diese vom Gehweg nicht einsehbar und bleibt somit für die Öffentlichkeit unsichtbar. Uns ist es daher ein Anliegen auf die Geschichte des Hauses aufmerksam zu machen, dem jüdischen Leben in der Nachbarschaft sowie den Opfern der Reichspogromnacht mit einer gemeinsamen Schweigeminute zu Gedenken.

In Kooperation mit der Aktion 3. Welt Saar.

 

Freitag, 06.10.2023 | 19:30 Uhr | ProgrammSchänke Bajszel | Emser Straße 8/9 |  Berlin-Neukölln

"Ein verdrängter Krieg". Veranstaltung anlässlich des 50. Jahrestages des Jom-Kippur-Krieges. Mit Uli Krug, Anselm Meyer, Alex Carstiuc

Am Morgen des 6. Oktober 1973 überfielen 530.000 von der Sowjetunion ausgebildete und ausgerüstete Soldaten aus diversen arabischen Ländern den Staat Israel, der dieser Aggression gegenüber vollkommen unvorbereitet war.

 

Nach anfänglichen großen Erfolgen der arabischen Armeen drohte dem Judenstaat der Untergang, selbst der Einsatz von Atomwaffen wurde in dieser verzweifelten Situation zur Verteidigung der Existenz Israels in Erwägung gezogen.

 

Schließlich konnten die Angreifer nur nach massiven, verlustreichen Kämpfen und der intensiven militärischen Unterstützung durch die USA zurückgeschlagen werden. Indessen verweigerten die europäischen Regierungen Israel die Unterstützung aus Angst vor arabischen Gegenreaktionen. Vor allem die radikale Linke agierte spätestens seit dem Sechs-Tagekrieg 1967 unverhohlen antisemitisch gegen den „Aggressor“ Israel.

 

Dass die bis heute größte Bedrohung Israels – der Jom-Kippur-Krieg – nicht im kollektiven Bewusstsein Europas und vor allem der europäischen Linken verankert ist, ist dabei bezeichnend: Dieser Angriff auf den Judenstaat ist ein verdrängter Krieg, widerlegt er doch das Zerrbild des von vielen Seiten unterstützten, stets überlegenen und siegreichen Israels und die suggerierte Opferrolle der arabischen Welt.

Die drei Referenten beschäftigen sich in ihren Vorträgen mit dem Verlauf des Krieges und den europäischen Reaktionen, der antisemitischen Positionierung der Linken, den weitreichenden arabischen und israelischen Reaktionen auf den Krieg sowie der Bedeutung der ökonomischen Folgen für den neoliberalen Umbau der Wirtschaft.

bottom of page